Lesen Sie im zweiten Interview mit Herrn Gröger von Amos alles, was es aktuell von der Baustelle zu berichten gibt.
Herr Gröger, wie läuft es denn gerade mit der Baustelle?
Wir sind jetzt mitten im Bauabschnitt 2 und in den nächsten Wochen werden wir in der Rathausgasse mit einer Probefläche für den Straßenbau beginnen. Da werden wir eine Pflasterfläche herstellen, sodass diese bis zum Ende des Sommers fertig ist. Die Stadt kann darauf ihre Versuche machen – zum Beispiel Versickerungsversuche. Wenn alles wie gewünscht klappt, wird diese Bauart dann auf die gesamte Fläche übertragen.
Ich erinnere mich daran, dass die Pläne der Baustelle so waren, dass nicht die gesamte Breite der Fußgängerzone zur Baustelle wird. Die Baustelle nimmt da jetzt noch einen großen Raum ein, woran liegt das?
Es hat sich leider herausgestellt, dass die Leitungen teilweise queren, d. h. Hausquerungen vorhanden sind. Bei der Fernwärmeleitung ist es so, dass man alle paar Meter einen U-Dehner oder Z-Versprung benötigt, weil sich die Fernwärmeleitung durch die entstehende Hitze ausdehnen muss. Das allein reicht schon aus, dass die Leitungen im Untergrund nicht gerade verlaufen können. Deshalb haben wir das Verkehrskonzept umgestellt und eine Umleitung über die Strohgasse eingerichtet, sodass man auch mit dem Liefer- und Rettungsverkehr noch überall hinkommt. Leider hat die tatsächliche Bausituation offenbart, dass wir nicht alles wie geplant durchführen können. Und deshalb: Ja, in den Bereichen in denen wir uns gerade bewegen, haben wir vorübergehend eine Vollsperrung. Fußgänger können jedoch nach wie vor durchgehen. Wir haben dafür eine kleine Fuhrt eingerichtet.
Wie ist die Kommunikation mit den Anwohnern und Ladenbesitzern?
Obwohl uns mittlerweile die ein oder andere Beschwerde erreicht hat, herrscht die deutlich überwiegende Ansicht vor, dass es wichtig und gut ist, diese Sanierung durchzuführen.
Würden Sie sagen, dass sie noch im Zeitplan ist?
Wir sind noch grob im Plan. Klar, gab es kleine ungeplante Verzögerungen oder Zusatzaufträge, aber wir sind noch ganz gut im Zeitrahmen.
Vor den Baumaßnahmen wurde ja immer wieder befürchtet, dass Sie im Untergrund auf Fels stoßen könnten. Deshalb frage ich auch in diesem Interview nochmal, ob das passiert ist?
Wir sind mal ganz kurz in der Niklastorstraße auf Fels gestoßen, aber seit dem nicht mehr.
Gibt es etwas, das für die Anwohner*innen und Ladenbesitzer*innen noch wichtig ist?
Ja! Denn wir haben eine zweite Erschütterungsmessung durchgeführt. Das ist sicherlich interessant für alle Anwohner*innen. Wir haben sie in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus, sehr nah am Fundament, also mit wenig Abstand zum Gebäude durchgeführt. Auch hier waren wir komplett im Toleranzbereich. Wir haben gerade mal 36% der Werte ausgereizt. Es sind also noch 64% nach oben, bis wir außerhalb der Toleranz liegen würden.
Im Gutachten steht wortwörtlich: „Erschütterungen in dieser Größe sind bereits deutlich spürbar, sie verursachen Sekundärgeräusche wie klirrendes Geschirr und können schon lose Gegenstände bewegen und vom Regal fallen lassen. Sie stellen jedoch nach DIN 4150-3 keine Gefährdung für die Bausubstanz dar.“
Man kann also sagen, dass die Erschütterungen, die wir mit 36% der Auslastungen hatten, zwar spürbar, aber absolut normal und im unteren Bereich einzuordnen sind.