Das Ende der Sanierungsarbeiten in der Fußgängerzone wurde mit einem großen Fest gefeiert.
Vorbei sind Staub und Lärm, die Bagger schaufeln nicht mehr, die Rüttler vibrieren nicht mehr, die Kreissägen kreischen nicht mehr – auch wenn vielen die Jungs von der Baustelle im Lauf der Jahre ans Herz gewachsen sind und sie im Stadtbild fehlen werden, die Baustelle als solche vermisst keiner.
Umso größer, bunter, fröhlicher war das Fest, dass zum Ende dieser Zeit am Samstag, 29. Juni 2024, bis in den Abend hinein in der neu sanierten Fußgängerzone gefeiert wurde. „Vorhang auf!“ für das neue Wohnzimmer der Stadt lautete die Devise, und es kamen trotz nahezu unerträglicher Schwüle Tausende, um bei diesem Ereignis dabei zu sein.
Spiele statt Staub
Um 11 Uhr gab Bürgermeister Jan Trost den Startschuss, ein roter Vorhang wurde am Torturm symbolisch zurückgezogen, und die Stadtkapelle stimmte schwungvoll auf die kommenden Stunden ein. Auf drei Bühnen ging es mit Chormusik, Pop, Rock, Handpan, Blockflöten weiter. Am Mittag zeigten die jungen Stars der Tanzschule Jaag ihre Hip-Hop-Kunst, um 17 Uhr begeisterte „Die Kinderband“ Klein und Groß. Anschließend konnte bei „Brass2Go“ niemand mehr still auf den Bänken und Stufen sitzen bleiben. Eine exotische Note brachte die unerwartete Tanzvorstellung von zwei Brasilianerinnen in das neue städtische Wohnzimmer.
Von der Kreuzung zur Güntter-/Wildermuthstraße bis hinunter in den unteren Teil der Marktstraße ließen viele der ansässigen Geschäfte ihre Türen länger als üblich offen und beteiligten sich mit besonderen Aktionen und Angeboten. Das neue Marbacher Wimmelbuch wimmelte von Vortragsort zu Vortragsort. Bei nahezu unerträglicher Schwüle wurden die Eiscafés und Essensstände gestürmt, die Liegestühle vor manchem Geschäft und Gastronomiebetrieb wurden zum Anziehungspunkt, das neue Fontänenfeld sorgte für kurzzeitige Abkühlung. Spiele aus dem 18. Jahrhundert, Jonglierkunst, Kindertattoos, große Holzbauklötze, temporärer Sandkasten mit verbuddelten Schätzen, Seifenblasen, Luftballons, Modelleisenbahn und Vorleseaktionen – langweilig wurde an diesem Tag niemandem.
Am Nachmittag waren alle am Bau Beteiligten, Ehrengäste, Anwohner und Hausbesitzer sowie Helferinnen und Helfer auf dem nun so großzügigen Festplatz zwischen den Rathäusern eingeladen. Eingebettet in einen Sektempfang zum Dank für die überstandenen Strapazen resümierten Bürgermeister Jan Trost, Frau Margarethe Stahl (Geschäftsbereichsleiterin Planung und städtebauliche Erneuerung bei der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung), Thomas Zeltwanger (Geschäftsführer der ISTW Planungsgesellschaft) und Bernd Baur (Geschäftsführer der Albert AMOS GmbH) das Baugeschehen. Über Hintergründe zur Neugestaltung konnten sich die Gäste bei der Ausstellung „Wandelbar“, die noch bis 5. September 2024 im historischen Rathaus zu sehen ist, informieren.
Das neue Wohnzimmer ist nun eingeweiht, am Samstag wurde gezeigt, was es alles zu bieten hat. Nun liegt es an der Bevölkerung, es mit Leben zu füllen.